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Das Bauen ist eine Reise
Freiheit & Verantwortung zu gleich

vom 08.08.2021
Bauen Reise 1

Gemütlich Verweilen bei einem Kaffee

Zu Bauen – ein Haus zu Bauen – bedeutet sich neben dem Ort, wo das Gebäude entstehen wird, und den Ressourcen aus den es besteht, vorallem mit sich selbst auseinanderzusetzen.

Wir hier in unserer westlichen Welt haben das Privileg Häuser nicht nur aus reinem Witterungsschutz, aus einer Not heraus, bauen zu müssen, sondern wir haben tatsächlich die Freiheit bei unserem Hausbau vieles frei wählen zu können.

Freiheit bedeutet zeitgleich auch Verantwortung: Verantwortung nicht nur im Außen (nachhaltige Materialien beispielsweise) sondern Verantwortung vorallem uns selbst gegenüber. In meiner Wahrnehmung ist das den wenigsten bewusst. Und dabei liegt hier solch ein Potential.
Und so können wir uns unzählige Fragen stellen um uns selbst unserem eigenen Haus zu nähern.

 

Fragen wie…

Was möchte ich eigentlich wirklich?
Möchte ich wirklich einen begehbaren Kleiderschrank oder ist das nur eine Phantasie, die ich entwickelt habe, nachdem ich unzählige Hollywoodfilme geschaut habe? Möchte ich wirklich jeden Tag hunderte Meter Weg in meinem Zuhause zurücklegen, nur um meinen Alltag zu organisieren und zu putzen? Möchte ich diese Meter vielleicht lieber an einem anderen Ort zurücklegen? Im Wald, am Strand, bei einem Hobby, einer privaten Leidenschaft?

Welche Bedürfnisse habe ich? Wie kann mich mein Gebäude dabei unterstützen?
Ja, du hast richtig gelesen. Unser Gebäude kann uns unterstützen. Alles im Leben hat das Potential uns zu unterstützen. Tut es das nicht, sollten wir unsere Wahl vielleicht einmal überprüfen.
Habe ich das Bedürfnis nach Geborgenheit und Rückzug, das Bedürfnis nach Gemeinschaft, das Bedürfnis nach Weite? Und wie kann mir mein Gebäude dabei helfen diese Bedürfnisse zu stillen? Fühle ich Weite, indem ich ein 60 m² Wohnzimmer bewohne oder fühle ich Weite in einer kleinen Kammer mit Panoramafenster und Blick über die Stadt, die Bucht oder den See,… Die Antwort ist so individuell wie wir selbst. Um sie beantworten zu können, braucht es den Blick auf die Auseinandersetzung mit dem eigenen Wünschen, Träumen und Vorstellungen.

Was brauche ich eigentlich wirklich? Brauch ich wirklich 150 m² Wohnfläche für meine drei-köpfige Familie und mich? Um dann wieder hunderte Meter zurückzulegen und Zimmer zu reinigen, die ich so gut wie nie benutze, weil ich am Ende doch am liebsten in der Garage tüftle, am Küchentisch sitze oder gemütlich ein Buch lese in Omas Sessel auf gerade mal 1,5 m² ?

In den letzten 50 Jahre hat sich unser pro Kopf Wohnflächenverbrauch in Deutschland (West) fast verdoppelt, ohne, dass wir dabei einen Zugewinn an Lebensqualität bekommen haben.

Mir stellt sich daher die Frage:
Warum also brauchen wir mehr Fläche? Am Ende ist die Beantwortung eine sehr individuelle, das ist klar.

Die grundlegende Frage bleibt jedoch immer gleich, was möchte ich eigentlich wirklich im Leben? Und wie kommt da mein Haus ins Spiel? Möchte ich eine hohe Lebensqqualität? Und wenn ja, was bedeutet das für mich eigentlich? Begehbarer Kleiderschrank, Saubsaugerroboter, Home-Kino,… oder wenig Materielles, weniger Zeit, um meinen Hausstand zu verwalten, und dafür mehr Zeit für meine Liebsten und meine Projekte?
Was bedeutet hohe Lebensqualität?  Bedeutet es Verbundenheit? Gemeinschaft? Naturverbundenheit? Gesundheit? Weitblick? Stille, Rückzug? Ort der Phantasie und des Träumens?

 

Eine Reise anzutreten, sich in ein Abenteuer zu stürzen, ist etwas wundervolles. Und die Fülle an Möglichkeiten zahlreich und die Antworten auf all‘ die Fragen, die auf dem Weg entstehen, so individuell wie wir Menschen selbst.

 

Ich wünsche dir Ruhe und Geduld auf deinem Weg zu deinem eigenen Gebäude.

Geh ihn in Freude und ohne Hast.

Im Herzen grün.

Christina